Projekt // IUAV Architekturschule
Leistung // LP 1-3
Größe // 10.000 qm
Bauherr // IUAV Servizi Immobiliari Srl
Experten // Tragwerksplanung: M+N Berlin (René Maurich, Uwe Neumann) / Fotograph: Jens Willebrand
Ort // Venedig / Italien
Status // n.n.
Jahr // 1998



Für die Erweiterung der Architekturschule in Venedig haben wir den öffentlichen Raum der Umgebung in das Gebäude geführt. Das Program der Schule haben wir dementsprechend in öffentliche Programme wie Rezeption, Buchladen, Ausstellung und Café sowie in private Programme wie Seminarräume, Auditorium und Verwaltung unterteilt. Die privaten Programme wurden in geschlossenen Gebäudevolumen im 1. und 3. Obergeschoss untergebracht und die öffentlichen Programme in den offenen Geschossen des Erdgeschoss und des 2. Obergeschoss. Die öffentlichen und nichtöffentlichen Räume bilden zwei Zonen, welche das Gebäude strukturieren.

Die beiden öffentlichen Geschosse sind als Außenräume mit minimaler Verglasung konzipiert. Die fließenden Böden und Decken stellen eine spannungsvolle öffentliche Landschaft bereit. Die unterschiedlichen Geschosshöhen differenzieren diese Landschaft und schaffen intime oder offene Zonen. Beide Geschosse sind mit einer Rolltreppe verbunden, welche die Kontinuität des öffentlichen Raumes verstärkt.

Die privaten Programme in den geschlossenen Volumen sind orthogonal organisiert und bieten ruhige und konzentrierte Räume. Die geschlossenen Volumen sind über große, elipsoide Einschnitte belichtet. Sowohl die geschlossenen Volumen als auch die Einschnitte stellen Sicht- oder Höhenbeziehungen zur umgebenden Bebauung her. Die vertikale Zirkulation zwischen diesen beiden Geschossen erfolgt durch und über das Auditorium.

Die vertikale Verbindung aller Geschosse erfolgt über zwei Aufzüge und drei Fluchttreppenhäuser. Die Kerne der Fluchttreppenhäuser bilden auch gleichzeitig das Tragwerk für die geschlossenen Volumen. Diese sind als geschosshohe Vierendeel-Träger ausgebildet, so dass die offenen Geschosse stützenfrei sind.

 

Wilfried Hackenbroich mit: Domenik Schwarzer, Stefan Rethfeld und Jeffrey Garret, Beatrice Giulini, Alexander Moers, Nicolaus Knebel